Die Teams 2023

Es war kein leichter Auswahlprozess, ihr habt euch ins Zeug gelegt und uns vor eine schwierige Herausforderung gestellt. Hier jedoch sind endlich die Teams, die 2023 um die Krone des Alternativen Fußballs ringen werden! Und falls ihr wissen wollt, gegen wen ihr ranmüsst, gibt es von uns ein paar objektive, realistische und juristisch unanfechtbare Erkenntnisse zu jeder Mannschaft. Viel Spaß beim Lesen!

Ballerinas Stralau 

Nach der ersten DAM-Teilnahme gibts vielleicht auch ein anderes Bild 

Die Ballerinas Stralau kommen aus Berlin, spielen in Friedrichshain und Treptow und sind ein Spin Off aus Freunden und Teilen einer Freizeitmannschaft. Durch ihre erstmalige Teilnahme an einer DAM hoffen sie, ein neues Kind der Gemeinde zu werden und von nun an regelmäßig dabei zu sein. Wobei, so ganz stimmt das nicht, denn einige von ihnen haben 2019 schonmal DAM-Luft geschnuppert, als sie Zimt und Zunder verstärkt haben.   

Ihre Lieblingsmannschaft sind die Roten Hosen, weil es zu ihnen Verbindungen gibt, die bis ins Kinderzimmer reichen. Dass eine spätere rote Hose einem Ballerinisten dabei seinen ersten Milchzahn rausgeschlagen hat, konnte die Freundschaft nicht verhindern. Auch wenn sie diesen Umstand bis heute nachtragen und als Erpressung für die DAM-Teilnahme 2023 verwendet haben. 

Obwohl neu, können auch sie schon von der viel beschworenen DAM-Gemeinschaft berichten, denn bei der erwähnten Teilnahme 2019 ist dem Ballerinisten vor allem in Erinnerung geblieben, dass er ein im Festzelt verlorenes Handy wiederbekommen hat. Sowas würde man bei keinem Festival erleben, schrieb er ganz begeistert. Bei der DAM aber schon, das müssen meine Kumpels auch unbedingt erleben.  

Die Ballerinas haben uns überzeugt, dass sie den DAM-Geist aktiv weitertragen werden, deshalb: Auf gehts, Jungs. Aber das Klauen des Motivationsspruchs von euern Vorbildern geht trotzdem nicht. Da müsst ihr euch schon noch was eigenes ausdenken. Die Chance geben wir euch nun. 

Betong Union Köln

Eines Tages, eines Tages… 

Warum zum Teufel tut man sich das eigentlich wirklich an mit der Ausrichtung der DAM? All die abendlichen Sitzungen, Diskussionen über Logos, Preisverhandlungen mit Bier-Lieferanten, das Abtelefonieren von Caterern, das Lärmamt, Klos organisieren, Frühstück zu Nacht schlafender Zeit zubereiten und, und, und. Ich sag’s euch: All das macht man, um einmal im Leben eins dieser genialen Betong-Union Videos zu bekommen. Ein Lied auf den Ausrichter, ein Tanz, eine Story, alles haben sie schon gemacht. Aber egal. Die Kreativität von Betong Union kennt keine Grenzen. Und tatsächlich, wir wurden nicht enttäuscht. Mit viel Liebe zum Detail (man achte auf die Ausgabe der 11 Freunde) und mit Köllschem Humor haben sie uns in 11 Minuten gezeigt, wie Generationswechsel wirklich funktioniert. Da gab es keine zwei Meinungen, Betong Union muss dabei sein, damit es „Eines Tages, eines Tages, eines Tages wird’s geschehn … “ Uns würd’s freuen. 

Reminiszenz an den Meister

Club Spaten Kassel   

Das ist ein Klappspaten- vastehste? 

Die Jungs von Club Spaten Kassel haben laut Bewerbungsvideo im vergangenen Jahr Abitur gemacht und gleichzeitig ihre ersten Haare am Sack entdeckt. Macht nichts, Hauptsache ihr habt jetzt immer einen Kamm in der Tasche. In Rechtschreibung sind sie wahrscheinlich alle durchgefallen, sonst würden sie wissen, dass es Klapp-Spaten heißt, mit so einem Ding habe ich im Winter 1982 bei der NVA mein erstes Muckerloch gebuddelt, war nicht schön. Sie tragen definitiv zur Verjüngung der DAM-Gemeinde bei, auf extremste Art und Weise, denn sie bezeichnen sich als von Diego Maradona höchstpersönlich gezeugte Nachkommen und als seine legitimen Nachfolger. Na das kann ja was werden. Mit Schönspielerei hat auf der DAM noch nie jemand was gerissen. Als Neulinge müssen diese Möchtegern-Clubberer erstmal die wichtigste Grundregel lernen, die da lautet: Betritt der Meistertrainer der Roten Hosen das Festzelt ist ihm ein Platz anzubieten und er mit Bier zu versorgen und zwar unverzüglich. Natürlich muß vorher der Tisch noch abgewischt werden, aber das ist ja selbstverständlich. Wobei, bei diesen jungen Menschen weiß man ja nie… 

Dagmar liebt Hamburg 

… manchmal mittlerweile aus einiger Entfernung, denn wie sie uns mitgeteilt haben, leben sie inzwischen ziemlich verstreut in Orten wie Osnabrück oder Gummersbach, Münster, Dortmund oder Köln. Okay, einige wohl auch noch in Hamburg. Die DAM betrachten sie deshalb auch als Familientreff, nur ohne Streit.  

Ihre rote Hose tragen sie nach eignen Angaben zu allen Anlässen, bei denen man mit lässiger sportlicher Eleganz punkten kann wie etwa Beerdigungen, Trauungen, Bewerbungsgesprächen, Gerichtsverhandlungen.  

Das können wir natürlich nicht nachprüfen, aber dass wir einen sportlichen Höhepunkt teilen, nämlich das Finale 2012, daran haben sie uns nachdrücklich erinnert. Und sich dann sogar mutig der Frage gestellt, wieso die Roten Hosen so gut aussehen. Nach ein paar vorsichtigen Tor-Annäherungen konnten sie den Elfmeter versenken mit der Antwort: da müssen wir euch dieses Jahr zu Pfingsten wohl noch einmal ganz nah sein, um dem Geheimnis vielleicht doch noch auf die Spur zu kommen. 

FC Ballern Bremen

Ballern BALLERN ballern BaLlern BaLLerN BAllerN BalLeRn Balllern ballern BaLLeRN. Dienstag Nachmittag. Der dritte Kaffee in einer Stunde. Ultrakunst von Brutalismus 3000 laut aufgedreht. Oder wie ein zeitgenössischer Poet aus Fürstenwalde sagen würde: Abfahrt. 

Aber was meinen die mit Ballern? Und wofür steht das FC? Fischereiclub, Fentanyl Community, Frech und Chaos, Fanta und Corn? Bei Ballern spucken Duden und Konsorten einiges aus. Was mit schießen. Auch Bälle. Aber auch der Konsum von Alkohol und anderen Substanzen nimmt man bei der Aktivität ballern zu sich. Man kann auch jemandem eine ballern. Na klar, da macht der Gesang: FC Ballern Ballern und Ballern gleich viel mehr Sinn wenn man versteht wie vielschichtig der Begriff Ballern ist.  

Also FC Ballern Bremen dieses Jahr in Berlin. Bestimmt richtig gut. Dickes B!  

FFK Piranhas Regensburg 

Die Piranhas aus Regensburg – ein bekanntes Gesicht (er) in der DAM Familie. Für die Roten Hosen ein gutes Pflaster, so konnten wir hier 2017 zum zweiten Mal Meister werden. Nachdem wir nun schon 30 Jahre durch die Republik reisen und die verschiedensten Fußballplätze während der DAM bespielt haben, von Bremen, Köln, Regensburg, Kassel, Bielefeld, Schweinfurt bis Freiburg, blieb bisher doch eins auf der Strecke … die tollen Orte (im Westen) zu bestaunen 😉 Die Piranhas haben somit Rudi Rothose und Paul Piranha auf Sightseeing Tour durch Regensburg geschickt um uns in einem vintage Fotoalbum ihre Stadt zu zeigen. Vielen Dank dafür! 

Glorreiche 7 St. Pauli      

  • Aktueller Besitzer der Roten Laterne 
  • Eine gestrickte Rote Hose nennen sie ihren „wärmsten Pokal ever“ 
  • Denken bei Roter Hose immer an uns und nicht an einen „kleinen Nachbarverein“ – EISERN 
  • Zielsetzung für DAM 2023: Platz 2 oder Vorletzter 
  • Wann wird die Rote Hose getragen?  Bitte nach 23 Uhr bei Burdi nachfragen 😉 
  • Bester Witz: Erstmal ein Fernglas kaufen, dann sehen wir weiter! 
  • An einer digitalen Bewerbung muss aber noch gearbeitet werden: Antwort Mail + 3 Foto`s 

Grashoppers Osnabrück      

Grasi Hopper, zwischen 7 und 70 Jahren, übermittelt die Bewerbung der Grashoppers für 3 Generationen mit ausgeprägter Spielerfahrung sowie sozialer- und sportlicher Kompetenz.  Die DAM ist für die Grashoppers die Alternative zu FIFA, UEFA, DFB, Rasenheizung und Flutlichtspielen! Eine Titelverteidigung der Roten Hosen ist durch die Teilnahme der Grashoppers ausgeschlossen! (logisch, wenn wir unseren Startplatz opfern 😉) Als einer der 1. Teilnehmer bei der BOLZ-WM 1986 in Kassel und auf Empfehlung diverser erfahrener DAM-Mannschaften freuen sich die Grashoppers auf Berlin und stimmen ein Lied an auf die red shorts! Witze wird Grasi Hopper uns bei einem gut gefüllten DAM-Bierbecher erzählen.

LSDA Bielefeld   

Für alle Fernsehzuschauer ein nicht unbekannter Bildschirm …. Günther Jauch lässt grüßen 😊 

Seit 22 Jahren laufen die Anderen aus Bielefeld. Bei der DAM bekommen sie zwar nicht ihr Lieblingsbier Wicküler, aber trinken sollt ihr trotzdem, und viel. Auch die Sonnenblumen als Eckfahnen wird es in Berlin leider nicht geben, die blühen im Osten erst später, trotz dass die Sonne im Osten aufgeht, aber dann umso länger. Die blühenden Landschaften wurden uns ja versprochen. Spaaß. 

Den Wanderbären hat LSDA Bielfeld im Jahr 2015 aus Bremen mitgenommen und als beste Platzierung konnte bisher Platz 3 bei der DAM notiert werden. Das geht doch noch besser, oder?! Dann würden wir uns über die DAM in Heepen freuen. (Wo soll das denn sein?) Aber einen guten Platz 2023 in Berlin wär ja auch nicht schlecht, vielleicht ja mit Hilfe des Publikumsjoker. 

Die 1 Million Euro Frage wurde leider nicht geknackt, dafür freuen wir uns auf Euch in Berlin! Ist ja auch viel besser, oder?! Geld ist nicht Alles. 

Mahatma Gondi Bremen     

Eine Bewerbung die unter die Haut geht … 

Als Pokalsieger der wilden Liga in Bremen hatte Simon noch ein Versprechen offen. Das Gondischwein als Tattoo! Was lag da näher Pokalsieg und DAM Bewerbung miteinander zu verbinden und angelehnt an die Leitfrage der Roten Hosen*innen: „30 Jahre Rote Hosen –eure Geschichte mit uns“ eine Lovestory zwischen Roter Hose + Gondischwein für die Ewigkeit zu schreiben (zeichnen). 

Nena nahm Farbe und Nadel in die Hand, die anderen Bier und Schnaps und dann wurden mit vielen Nadelstichen die Kunstwerke vollbracht. Das Gondischwein und die Rote Hose waren unter der Haut. Was soll man sagen, für eine dreitägige DAM in Berlins Osten verschönern sie sogar ihre Körper für immer. Das ist also eine weitere Geschichte von Mahatma Gondi und den Roten Hosen. Lasset noch viele dazukommen. PECH GLÜCK GONDI 

Ohh Ah Cantona Bielefeld   

Ohh Ah Cantona aus Bielefeld. Wer bekommt nicht Gänsehaut bei dieser Kombination aus 5 Worten? Allein die Interjektionen lassen mein altes Germanistenherz höher schlagen, weil ich mich an den Begriff Interjektion erinnern durfte. Es ist jetzt auch wieder mein Lieblingswort. Zudem war ich schon immer Fan des Künstlers und Philosophs Éric Cantona. Sein zierliches Wesen, sein ergründender Tiefgang, seine Anmut und Nächstenliebe waren und werden wegweisend auf dem Weg zum Weltfrieden sein. Da bin ich mir ganz sicher.  

Dass diese Mannschaft aus Bielefeld kommt, war folgerichtig, gar unausweichlich, denn wie sagte schon einst Rudi Völler: „Wer Bielefeld nicht mag, hat den Fußball nie geliebt.“ Und so haben wir uns sehr über die Bewerbung gefreut, die zugleich auch den inklusiven wie heilsamen Charakter der Kur-Veranstaltung DAM hervorhebt. Seid dabei, denn am wichtigsten seid ihr und eure mentale Gesundheit. 

Partysahne Kassel      

Manchmal, aber nur manchmal wird man in diesen wilden Zeiten noch verblüfft. Durch geografische Fakten zum Beispiel. Wusstet ihr, dass New York südlicher liegt als Rom? Oder Kassel die drittnächste Stadt zum geografischen Mittelpunkt Deutschlands ist? Also wir wussten es nicht und wir haben uns wieder ein Stück mehr in Kassel verliebt. Keine andere Stadt der Welt kann über sich behaupten, dass wir dort zum ersten Mal Meister wurden. Es sollte im Namen geführt werden: Willkommen in der Hosen-Stadt Kassel. 

Nun kommen ja einige Mannschaften aus Kassel zu uns, aber der Partysahne fühlt sich gerade der ältere Mannschaftsteil der Roten Hosen sehr nah. Die Bewerbung sprach ihnen regelrecht aus den Herzen. Einigen ist vor Rührung fast der Werthers Original aus dem Gebiss gefallen, als das sensible, in unserer Leistungsgesellschaft tabuisierte Thema der abnehmenden Knochendichte im Alter endlich mal angesprochen wurde. Es wurde sogar fast schon jugendlich gefeixt als dann auch noch die beliebte Trendsportart Kegeln ein Thema war. Gehstöcke wurden beiseite geworfen, Rollatoren entsichert und jemand hatte sogar ein Boggia-Set zum über die Strenge schlagen dabei. Danke liebe Partysahne, das werden sie euch nie* vergessen.  

*je nach Medikament 

Pelmke Allstars Hagen 

Berlin und Hagen haben viel gemeinsam. Ein N am Ende, sie liegen nördlich von Bayern und es gibt sogar eine Städtepartnerschaft zwischen Hagen und Berlin-Steglitz/Zehlendorf (ja, das ist tatsächlich wahr). Es kommt also zusammen, was zusammengehört, wenn die Sternenkinder von Pelmke sich in den Zug setzen und uns beehren. Uns verbindet seit jeher eine tiefe Freundschaft und gemeinsame Geschichte. Nicht selten wurde der sportliche Kampf in den Anfangsjahren weniger auf Augen-, sondern mehr auf Tresenhöhe ausgefochten. Ein wahres Stahlbad für die jungen Hosen. Sie gingen als Kinder rein und kamen als betrunkene Kinder wieder raus. Aber gestählt halt.  

Nicht nur hier sollte Pelmke entscheidenden Einfluss auf die Geschichte der Roten Hosen haben. Auch wäre die erste Meisterschaft in Kassel ohne das Zutun der Allstars nicht möglich gewesen. Eine strategische Niederlage in der Vorrunde gegen uns, die selbst ein Machiavelli nicht hätte besser planen können, ermöglichte uns einen von da startenden Triumphzug. Wir glauben: Meister wird man nur dank des Pelmke Allstars Konglomerats, das die Geschicke der DAM im Hintergrund leitet (Stichwort deep state). Wir sind uns sicher: Mit hopfigen Freudensäften ist diese Macht und der Einfluss käuflich. 

Rote Beete Hamburg    

In Hamburg gibt’s nur ein‘ Verein…auch wenn das selbst im Dam-Kontext natürlich nicht ganz stimmt, es bleibt die wunderschönste gesungene Halbwahrheit der Welt und irgendein Leser hat spätestens jetzt einen Ohrwurm. „Das ist Macht, die man nicht kaufen kann.“ heißt es hierzu passend in einem meiner Lieblingsfilme. Gefühlt gibt es die Rote Beete schon fast genauso lang wie Hamburg selbst. Und Hamburg ist seeehr alt. Eventuell haben sogar die Römer damals schon was von der Stadt gesehen, sagt Wikipedia. Und natürlich kommt einem dann folgende Unklarheit in den Sinn: „Was, frage ich euch, haben die Römer je für uns getan?“.  

Die Rote Beete jedenfalls bereichert Jahr für Jahr unseren kleinen DAM-Kult und ist offenbar auch nicht ganz so schlecht im Verjüngen. Eines Tages wird die neue Generation ihre Väter stolz machen. Und deren Väter Väter. Und deren … ach ihr wisst schon wie es weitergeht. Ich habe mich ein bisschen verloren gerade und weiß nicht mehr was ich sagen wollte. Ich mag Filme, ich mag Hamburg, vor allem mag ich die Rote Beete und wir freuen uns, sie wieder so zahlreich in Berlin zu begrüßen. Sonst bleibt mir nur zu sagen: 

ROMAN ES I
EUNT ITE
DOMU S M

Roter Stern Bremen    

Was soll man zum Roten Stern noch sagen, was nicht alle schon wissen? Es gab sie schon, da sind unsere Väter noch mit der FDJ-Trommel um den Weihnachtsbaum gerannt. Was auch immer dieses FDJ ist, von dem die immer alle reden.  

Jedenfalls gibt es für mich keine Trennung zwischen der DAM und dem Roten Stern. Sie sind die Großväter, die wir brauchten, auch wenn wir sie nicht verdient haben. Auch wenn sie sich nicht beworben hätten, wir hätten sie eingeladen und ihnen all unser Geld gegeben. Umgekehrter Enkeltrick sozusagen. Doch sie haben sich beworben und unser Geld haben wir bei einer kostspieligen juristischen Auseinandersetzung mit der Seniorenvertretung Bremen zum Thema Altersdiskriminierung verloren. Gekoppelt mit einer Unterlassungsklage, nach der wir kein schlechtes Wort mehr über diese schönen, ewig junggebliebenen Männer verlieren dürfen.  

S.E.K. macht Durchzug Freiburg

Ich liebe den Geruch von Leder am Morgen 

 Die längstmögliche Anreise hielt die Breisgauer nicht davon ab, sich mit dem wunderbaren Lied „Muchachos – jede Pfingsten ist ein Karneval“ für die DAM in Berlin zu bewerben. Die Mannschaft, gespickt mit argentinischen Weltmeisterfans, will nach dem Titel greifen, oder, wenn das mal wieder nicht klappt, uns den Rasen kaputt treten. Bei zwei Kunstrasenplätzen ist auch das eine Herausforderung. Den selbst getexteten Song werden sie im Festzelt allen zu Gehör bringen, falls sie bis dahin nicht schon ihrem Namen – Suff Exzess Kommando – alle Ehre gemacht haben und wegen leer gesoffener Bierfässer den Weg zur Bühne nicht mehr finden. Sollte diese höchst unwahrscheinliche Möglichkeit eintreten, habe ich schon ein Ersatzlied: „Drei Tage Regen, wir hatten drei Tage Regen, drei Tage Regen, wir hatten drei Tage Regen…“ Den Text müssen wir aber noch üben. 

Inter Marvins Oldenburg 

Es kann nur eine Lösung geben –zweiundvierzig 

„Treffen sich zwei Jäger – beide tot.“ 

Ich mag ja den platten Humor vom platten Oldenburger Land. Da kann man sich auch gut vorstellen, wie die Stimmung in ihrer Stampe, dem Marvins, ist. Das Leben der Spieler ist geprägt vom philosophischsten aller Filme – „Per Anhalter durch die Galaxis“, denn hier gibt es die Antwort auf die Frage aller Fragen – 42. Wir hatten auch mal einen, der hieß Klaus, genauer gesagt Fischer Klaus, weil wir hatten 3 Kläuse in der Mannschaft, den Läufer Klaus und den Bremer Klaus, ein ganz harter Hund, aber um die soll es ja gar nicht gehen. Der Fischer Klaus – der hieß nicht so wegen des Schalker Stürmers, sondern weil er Fischereiwirtschaft studierte – war auch ein Fan des Films und trug auf seinem Trikot die Nummer 42 und den Kampfnamen Marvin. Seltsamer Kauz. Wir verschacherten ihn Ende der Neunziger für eine Kiste Sprotten an die „Rote Beete“, und ich sage euch, keine Sprotte zuviel. Im Hamburger Sumpf aus Drogen, Nutten und Glücksspiel verlor sich dann irgendwann seine Spur. Seht ihr da einen Zusammenhang? Aber ich schweife ab… Die Inter Marvins fallen auf dem Platz weniger durch technische Kabinettstückchen auf, sondern eher durch ihre weiß Gott ausgewaschenen, gefühlt 37,5 Jahre alten Don’t Panic Trikots. Als liebevolle Hausfrau und Mutter frage ich mich ganz entsetzt, macht ihr Spülmittel in die Waschmaschine? 

Ach so, eins noch, Handtuch nicht vergessen! 

Interruptus Connection Bremen 

Rot und weiß sind meine Lieblingsfarben 

Bei einer Mannschaft, die den Widerspruch schon im Namen trägt, muß man ganz besonders vorsichtig sein. Und das trifft erst recht zu, wenn viel Wert auf Connection gelegt wird, zumindest unter den Bremer Mannschaften. Da kann es dann passieren, dass man von Achtel- bis Halbfinale denselben Gegenspieler hat. Im Alternativfußball ist eben mangels Alternativen alles möglich, das zeichnet unsere Randsportart auch aus. Die Bremer Unterbrecher spielen auf jedem Geläuf einen sehr gepflegten und damit auch erfolgreichen Ball. Gefühlt waren sie in den letzten 10 Jahren immer mindestens im Halbfinale, ohne dass ich das jetzt durch eine hieb- und stichfeste Statistik untersetzen könnte. Dafür kam ihre Bewerbung eher dünne daher. 10 Polaroids vom Wanderbären auf dem Weg durch Bremen waren jetzt nicht so der Bringer. Okay, die Stadt ist halt auch sehr klein. Schwer vorstellbar, dass es noch schlechtere Bewerbungen gab, war aber so. 

KARO Oldenburg 

Ihr schafft das 

 Durch die Inter Marvins wissen wir ja schon, dass Oldenburg das völlig unterschätzte Zentrum von Humor und guter Laune ist. Durch die Bewerbung des Kick and rush Orchestras wird diese Einschätzung noch dreimal unterstrichen. Ein so liebevoll zurechtgebasteltes, dreiminütiges Trickfilmchen, in dem sie mit Playmobil Figuren ihre Bus-Anreise nach Berlin über alle bisherigen DAM-Austragungsorte nachstellen, inklusive Pinkelpausen, Füße vertreten am Ball etc, gab von allen 25 Mitgliedern der Bewerbungsbewertungskommission volle Punktzahl. Das Ding ist echt gut. Aber schafft es Karo Oldenburg diese Kreativität auch auf den Platz zu bringen. Mit dem guten alten kick and rush und vorn hilft uns der liebe Gott kommt man bei der DAM nicht mehr weit. Glaubt mir, wir haben das auch über 20 Jahre erfolglos praktiziert. Die Karos zählen für mich in diesem Jahr zu den Geheimfavoriten, weil eine Mannschaft, die solche Filme erstellt, auch TikiTaka auf dem Platz kann. Ihr Cheftrainer muß es nur aus jedem Einzelnen herauskitzeln. Und dann werden sich bei der Siegerehrung im Festzelt alle ganz schön umkieken. Männer, ich glaube an euch. 

Zeugwart Körbel Frankfurt/Main 

Abschied ist ein scharfes Schwert 

 „Bruder, schlag den Ball lang.“  

Legendäre Worte aus einem legendären Pokalendspiel. Wann sieht man denn schon mal die Bayern mit hängenden Köpfen vom Platz trotteln. Der Eintracht ist es 2018 gelungen und einige Zeugwächter, wie Günter Netzer sie nennen würde, konnten live dabei sein, weil sie zur DAM in der Rennbahnstraße Weißensee weilten. In diesem Jahr wollen die Frankfurter ihrem Lieblingsverein nacheifern und endlich einen Titel holen. Ihr Bewerbungsvideo lässt zumindest darauf schließen, denn dort werfen die Körbelianer einen Blick in die Zukunft, in das Jahr 2024, ein Jahr nachdem Sie die DAM in Berlin gewonnen haben. Doch diese Zukunft sieht alles andere als rosig aus. Drogendealer, Assi, vereinslos – alles dabei, nur weil man lukrative Angebote von Kickers Offenbach ausschlug. Aber sie haben ihre Würde behalten. Ja es stimmt, nicht alle können mit Erfolg umgehen, wir Rote Hosen können ein Lied davon singen. Was uns aber wirklich traurig macht ist die Tatsache, dass es aus altersbedingten Gründen die letzte DAM von Zeugwart Körbel sein wird. Das müssen sie Schmucki, dem Wirt der Sportplatzkneipe, auch noch schonend beibringen. Ach Jungs, was werden wir eure hässlichen Sakkos im Festzelt vermissen… 

 P.S. Bringt die Dinger mal bitte vorher in die Reinigung, Dankeschön. 

F2 versenkt Kassel 

Pfui Deibel diese Plörre 

 „f2 versenkt erinnert mich immer an die italienische Nationalmannschaft, sehen toll aus, spielen aber Scheiße.“  

Diese eine von vielen Kasseler Mannschaften kommt ja ursprünglich vom Schiffe versenken. Aber nach einigen Jahren fehlender Wettkampfpraxis und einem recht kurzen nüchternen Moment stellten sie fest, dass Kassel gar nicht am Meer liegt. Und eine DAM gab es in ihrer Sportart auch nicht. So wechselten sie kurzerhand zum Fußball, was sie auch nicht konnten, hier aber kein Schwein interessierte. Außer die Pelmke Allstars, die vorher immer gegen den letzten Platz spielten, jetzt aber einen ebenbürtigen Gegner hatten und vor der Anreise zu Pfingsten beim Gastgeber hoffnungsfroh nachfragten: „f2 kommt doch auch, oder?“ Kassel gegen Hagen – ein Duell, von dem die Bundesliga nur träumen kann. Ich habe die Truppe 2013 in Berlin liebgewonnen, weil ich mit ihnen das billigste und ekligste Bier meines inzwischen schon langen Lebens getrunken habe. Ich fragte mich ernsthaft, ob in diesem durchregulierten Land die Lebensmittelkontrolle gnadenlos versagt hat, die Jungs das im Zug selbst gebraut und abgefüllt haben und warum man eine solche obergärige Pisse 400km transportiert. Ich finde bis heute keine Antworten. 

Knallgas Strikers Aachen 

Aachen war letztes Jahr die fußballtechnische Hauptstadt Deutschlands. So ungern wir uns in der Regel von der Bezeichnung „Hauptstadt“ trennen als Berliner, so sehr muss man anerkennen, dass Aachen (Holland) nicht nur Austragungsort sondern auch Heimat der nach uns beiden besten Teams der DAM war. Die Knallgas Strikers oder wie ich sie liebevoll wie unhandlich Knagastris abkürze, haben sensationell geliefert. Für manche eine Überraschung, jedoch die einhelligen Wettexperten haben es geahnt.  

Nicht umsonst steht auf der Seite der Bunten Liga, dass die Strikers für „herzerfrischenden, offensiven, attraktiven, innovativen, von (weniger) Kampf geprägten, elanvollen, taktisch versierten, leidenschaftlichen, modernen, herrlich unmodernen, schnörkellosen – aber vor allem ehrlichen Fußball“ stünden. Ich persönlich habe lediglich bei „herrlich unmodern“ erleichtert aufgeatmet, weil ich endlich Mal wusste, was gemeint ist. Ich kann nur warnen. Wer so viele Adjektive semantisch korrekt verwenden und in einen Satz einbauen kann, der meint es ernst und schickt sich an, wieder eine Rolle zu spielen. Wer jetzt noch überrascht ist, dem ist nicht mehr zu helfen.   

Kullen Nullen Aachen 

Hoi allerliefste Kullen Nullen, we zijn erg blij dat julle weer op de DAM 2023 in Oost-Berlijn zijn. Da ist uns wohl was hängengeblieben nach einer wunderbaren DAM in den Niederlanden. Man erinnert sich ja immer nur an das letzte Spiel, und unser letztes Spiel war bei den Kullen Nullen gegen die Kullen Nullen. Die, die die DAM durch die doofe Dreckscoronazeit durchbrachten, Danke dafür. So, den Satz mit D geschafft. Zurück zu den Kullen Nullen, welche uns mit ihrem ohrwurmerzeugenden Gesang den Bewerbungssonntag, naja, bereicherten. Seit Anfang an sind sie  bei der DAM. Haben sie mit groß gemacht. Am Leben gehalten. Und Fußball spielen die auch noch gut.   

Leipziger Luchse 

Ein Team aus Leipzig welches es erst seit kurzem gibt und mit einem Tier im Namen. Da wird man erstmal stutzig. Zum Glück für die DAM Gemeinde ist dieses Team aber von der guten Seite. Also lag es nahe dass sie kurz nach der Zusammenfindung von genügend Spieler*innen im Jahr 2022, nun auch Teil der DAM werden. Ihre 1. Teilnahme wird zeigen wie das mit dem abluchsen so funktioniert. Vorbereitet haben sich Teile der Gruppe schon bei vorherigen DAMs. So nahmen sie sich ein orangenes Hemd mit der Nummer 9 und lernten von der Partysahne aus Kassel wie DAM so läuft. Unsere vielleicht bald Lieblingssachsen sind jung und haben Bock. Schön dass ihr da seid! 

Lokomotive Libuda Köln 

Die Lokomotive Libuda rollt nun schon seit dreißig Jahren durch die Welt des einzig wahren, bunten, wilden und alternativen Fußballs. In dieser Zeit errungen sie einige große Siege, wie die DAMeisterschaft 2008 in Freiburg oder 2 Bunte Liga Meisterschaften und 2 Pokalsiege. Die Lok rollt, und möchte bei dieser DAM jedes Tor schießen, jedes Bier trinken, jedes Lied singen und jeden Tanz tanzen. Ambitioniert kommen die in Orange aufribbelnden Kölner*innen nach Ost-Berlin. Mit folgender DAM-Gleichung wollen sie all ihre kann das nur gut werden:  

Gute Menschen + Gute Stimmung + Gutes Wetter = Gute Party 

Und einen Lok-Witz haben sie uns auch mitgebracht: 

Sagt ein Gleisarbeiter zum Anderen: “Die Schiene ist ganz schön hart!“ Antwortet der Andere.“ Dann nimm dir doch ne Weiche!“ 

Senile Kickt Aachen 

Senile kickt, das sympathische orangene Rentnerteam aus Aachen, so bescheiden ihre Videogrußbotschaft, ist heiß wie das Frittenfett ihrer Belgischen Nachbar*innen.   

Wie ihre belgischen Nachbar*innen, die mit dem Frittenfett laufen sie bei einigen von uns unter dem Titel Geheimfavorit. Achso, passend dazu haben sie uns auch einen Witz geschickt.  

Kommt ein Fußballspieler zum Arzt. „Doktor, Doktor, Ich sehe nur noch rot und gelb vor Augen!“ 

Sagt der Doktor: „Dann sollten sie vielleicht mal den Schiedsrichter wechseln!“ 

Söhne der Mutter Kassel 

Ist das Kunst oder kann das weg? 

Und noch so eine Kneipenmannschaft, und schon wieder aus Kassel… Der „Mutter“ geht ein Ruf voraus, den man sich auch schwer erarbeiten muß. Es gibt Menschen, die wissen nur noch vom Hörensagen, dass sie schon mal in diesem Etablissement waren, und später schwören konnten, am Eingang zwei Statuen aus Keramik gesehen zu haben – Harald Juhnke und Uli Borowka. Die Söhne gibt es nur im Doppelpack mit den schwärmenden Schwestern, eine Symbiose, die besonders fruchtbar beim Intonieren ihrer Hymne „Hands up, baby hands up, wir sind Fußballgötter, wir sind Söhne der Mutter“ (na und, bei Rilke reimt sich auch nicht alles) im Festzelt und am Spielfeldrand wirkt. 2018 (oder war es 2013 ?) reiste die Truppe versehentlich schon am Donnerstag an, weil Wochentage sind für sie völlig bedeutungslos. Ich war nur froh, dass die Zapfanlage im Festzelt schon in Betrieb war und vor Freude rauchten wir erstmal. Das ist das Letzte, woran ich mich erinnern kann… Fußballerisch ist die Mannschaft eine Wundertüte, an guten Tagen hauen sie alles weg, an schlechten nur Bier, was diese Tage dann automatisch wieder gut werden lässt. Bewundernswert. 

Stahl Eisen Bremen 

Jung, gutaussehend, erfolglos – Stahlarbeiter im Grünen. 

Bei Stahl Eisen Bremen irritiert mich immer das Bremen, da müßte doch eigentlich -hüttenstadt stehen. Die BSG Stahl Eisenhüttenstadt schaffte es schließlich mit dem Geld der Werktätigen des Eisenhüttenkombinats Ost bis in die DDR-Oberliga. Aber Bremen und Stahl oder Eisen??? Nee, nee, da denkt man doch eher an grün und Fisch, nicht wahr? Die Lösung war wie immer ganz einfach, das „Eisen“ ist ihre Kneipe, natürlich, was denn sonst. Aber die Jungs können nicht nur Etikettenschwindel, nein, nein, bei ihrer Bewerbung drehten sie mal kurzerhand den Spieß um und schickten uns ein Formular mit dem hübschen Titel „Antrag auf Inanspruchnahme unserer Organisation“ mit der Bitte um Ausfüllung der folgenden 4 Seiten. Und wir? Wir sind natürlich voll drauf reingefallen und haben das auch noch gemacht. Und als wir es gemerkt hatten, war es schon zu spät, wir hatten sie bereits eingeladen. Okay, wir waren voll im Streß, aber so viel Cleverneß sollte auch belohnt werden. Ob sie auf dem Platz auch so clever agieren oder mit Stahlkappenschuhen nur den Rasen umpflügen wird sich Pfingsten zeigen. Wir hätten jedenfalls nichts dagegen, im nächsten Jahr unsere Zelte mal wieder am Kuhhirten aufzuschlagen. 

T4 Kassel 

Bitte, bitte, sagt daß das nicht wahr ist 

Bei T4K aus Kassel weiß man anscheinend selber nicht, wie man eigentlich heißt. Das fängt an mit der 4, die auch mal eine 400 oder eine 4000 sein kann, was zumindest die 4K erklären könnte. Dann schreiben sie aber, das K steht für Kassel – aha. Jetzt kommt aber plötzlich noch ein E dazu, für Energy oder Experience, kann ich mir aussuchen oder wat? Himmel, Arsch und Zwirn, so kann ich nicht arbeiten. Aber dann schicken sie ein Bewerbungsvideo, dessen Anblick mich wieder ganz ruhig werden lässt. Namen, was bedeuten denn schon Namen, die sind doch nur Schall, ja Schall, und Rauch, viel Rauch, um nicht zu sagen, ganz viel Rauch. Ein bärtiger, kiffender, leicht adipöser Sonnenbrillenträger macht gymnastikähnliche Aufwärmübungen auf einer Spreebegrenzungsmauer vor dem Zalando Hauptquartier in Friedrichshain. Dieses Bild ist so stimmig, dass sich Francois Truffaut dazu hätte entschließen können, seine Kamera an den Nagel zu hängen, wenn er nicht schon lange tot wäre. Wenn es die Nouvelle Vague nicht schon geben würde, dieses Video hätte sie begründet. Mich hat dieses sonderbare Kunstwerk jedenfalls tief bewegt und die anderen Bewerbungsbewerter bei uns wohl auch. Auf der Wiese werden sie mit dieser Kunst allerdings nicht weit kommen, aber vielleicht reicht es ja zur Kasseler (heißt das so? Kassler ist doch was zu essen, oder) Stadtmeisterschaft. 

Union Street Oxford 

Love – Peace – Freedom – Union Street. Ich glaube die Oxforder muss man niemandem vorstellen, der einmal bei der DAM dabei gewesen ist. Mach ick aber trotzdem. Gerüchten zufolge sind sie Sachsen, denen man das Angeln beigebracht. Angelsachsen. Als ich das erste Mal bei einer DAM dabei war, wurde geraunt, dass das eine englische Truppe ist, die auch richtig englisch spielt. Körperbetont und in Abhängigkeit von der Windrichtung gibt es Langholz (sprich: longwood) auf den Stürmer. Ich war angemessen eingeschüchtert, aber das gab sich. Wie auf der DAM nicht anders zu erwarten stand uns da eine sehr coole Truppe gegenüber, die ihre Qualitäten in den letzten Jahren vor allem im Festzelt auszuspielen weiß. Allein von den Berliner DAMs fallen mir so viele Geschichten ein, von legendären Bartspenden, über die längste Polonäse (Polonaise für die Gebildeten unter euch) bis zur Hochzeit zwischen den Roten Hosen und Union Street, dass ich festhalten kann: die DAM ist Love, Peace, Freedom, Union Street ist die DAM. 

Love – Peace – Freedom – Union Street. I don’t think the Oxforders need to be introduced to anyone who has been to the DAM. But I’ll do it anyway. Rumors say that they are Saxons who were taught how to fish. Anglo-Saxons. (Well, that joke fails in English). The first time I was at a DAM, it was told that this is an English team that also plays really English. Physical and depending on the wind direction, they play long balls to the striker. I was suitably intimidated, but that didn’t last long. As was to be expected at the DAM, we faced a very cool team that reached their best in recent years not on the pitch, but in the event tent (Ha, event tent, was eine Wortkombination!). I can think of so many stories about the Berlin DAMs alone, from legendary beard donations, to the longest polonaise and the fi wedding between the Roten Hosen und Union Street, that I can state: the DAM is Love, Peace, Freedom, Union Street is the DAM. 

Vibrator Moskovskaya Bremen 

Als wir die Bremer Vibratoren Anfang der Neunziger kennenlernten, waren sie im richtigen Leben noch Fahrradkuriere und der wasserstoffblonde Campino spielte im Sturm. Seitdem hat sich viel geändert, nur ihre inzwischen hellblauen Trikots tragen sie immer noch und sie erreichen jedes Jahr Plätze im oberen Tabellenbereich, also ganz weit oben. Sonst weiß ich nicht viel über sie und ihre Bewerbung riss uns auch nicht direkt vom Hocker. Moskowskaya konnte ich googeln, ist ein Wodka, aber meine Sorte heißt Grasovka und ist aus Polen. Von Vibratoren habe ich auch keine Ahnung, aber dafür konnte ich ja fachmännischen Rat in meiner unmittelbaren Umgebung einholen. Na den Blick meiner Frau hättet ihr mal sehen sollen, so was vergisst man nie mehr. Also kommen hier in Abwandlung einer netten YouTube Serie 10 Dinge, die ein Spieler von Vibrator Moskowskaya Bremen nie sagen würde: 1. Ein zweiter Platz ist doch auch ganz gut. 2. Ich habe mein Rad zum Schlauchwechsel in die Werkstatt gebracht. 3. Der Elfmeter von Kutzop damals war gar nicht so schlecht geschossen. 4. Rehhagel, hört mir doch mal auf mit Rehhagel, Tim Walter ist auch ein toller Trainer. 5. Hmmhmm, Wiesenhof schmeckt lecker. 6. Wann wird denn das Weserstadion endlich in Coca Cola Arena umbenannt? 7. Arnd Zeigler? Wer soll das sein? 8. Wir bräuchten mal neue Trikots. 9. Nehmt doch mal das Tempo aus dem Spiel. 10. Ich würde bei der DAM niemals für eine andere Bremer Mannschaft auflaufen. 

Zimt und Zunder Friedrichshain 

Friedrichshain – die häßliche Seite. 

Noch so eine Thekenmannschaft, und dann noch aus Friedrichshain, als Köpenicker fährt man da ja eigentlich nicht hin. Ist aber schön dort, ja doch, kann man nicht genug meckern. Vor ihrer ersten DAM-Teilnahme 2013 haben sie als Bewerbung noch eine Kiste Bier zu mir in den Laden geschleppt, neben ein paar anderen hilfreichen Dingen, hat geklappt. Nur mal so als Hinweis, für andere Mannschaften, die sich bewerben wollen, zukünftig… Entscheidend war aber ihre großartige Unterstützung bei der Organisation der DAM 2013 und 2018 und ihre Hilfe dann Pfingsten vor Ort. Erinnert sei nur an den exklusiven Cocktailstand unter anderem. Mit ihrer Hymne, der Riesenfahne und ihren Trinkgewohnheiten sind sie immer ein Stimmungsgarant im Festzelt. Als wir noch trainierten, ging unsere Kameradschaft sogar so weit, dass wir das einige Jahre gemeinsam taten und manche sogar immer noch tun, glaub ich, muß ich mal nachfragen. Gefühlt sind die ZuZen fußballerisch von Jahr zu Jahr besser geworden. Das durften wir mehrmals hautnah auf der Wiese erfahren. Mit ein bißchen Losglück und Regenwetter und wenn sie verletzungsfrei bleiben und sie ihren Ernährungsplan einhalten und die Vibratoren einen schlechten Tag haben und ihr erster Schuß abgefälscht wird, dann, ja dann haben sie eine reelle Chance, Neunter zu werden. Getreu ihrem Schlachtruf: „Zimt und Zunder – Fußballwunder.“ 


Kommentare

2 Antworten zu „Die Teams 2023“

  1. Avatar von Grasi Hopper
    Grasi Hopper

    …..noch eine Woche bis zum wichtigsten Fußballturnier der Welt in Berlin (wo sonst). Wir sind bereit und reisen mit dem alternativ besten Aufstellung aller Zeiten an. Unser Kader, nein unser Team, ach nein unsere Kabine steht voll hinter den roten Hosen. Freuen uns schon auf den Auslosungsabend. Bis dahin Grasi Hopper

  2. Avatar von Grasi Hopper
    Grasi Hopper

    Hi Rote Hosen,
    Wir freuen uns auch 2023 Teil der alternativen Fußballszene zu sein, die sich wieder mal in der Hauptstadt trifft. Weg mit Fifa, Uefa und dem DFB….. der wahre Fußball wird in Berlin mit den Grashoppers Wasserturm gespielt.
    Hurrah , Grashüpf und Danke ruft
    Grasi Hopper

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